Tuesday, June 2, 2009

Enuma Elish - die Legende, 2006

Enuma Elish – die Legende


Eine Legende wurde geschrieben, bevor die Welt die Sonne und den Mond erblickte. Bevor das Meer die Erde sanft und doch kräftig berührte.
Als der Weltraum seine Farben entfachte, Sterne gebar und Planeten erschaffte. Und dieser unendliche Raum brachte, unsere Seelen, unsere Geister und Götter hervor. All diese Energien und Moleküle schwebten in jede Galaxien-Richtung, anscheinend ohne Ziel. Alles schien so zufällig, nichts hatte ein Schicksal, einen Weg. Und doch wurde aus dem Chaos, die Ordnung, aus dem Unsinn, der Sinn.
Die schwarze undurchdringliche Tiefe teilte sich mit dem Licht und jegliche Farben tauchten unter, tauchten auf. Wie ein Tanz, Tanz der Farben und der Lichter. Tanz des Glaubens und der Liebe. Ganz leise konnte man die sanfte Musik der Sterne wahrnehmen „Die Entstehung des Raums“. Zeit wurde noch nicht geboren, alles war noch recht erfroren. Doch der Anfang barg die Zeit, und das Ende war damals, nicht bereit.

Tausende- und gar noch länger- von Jahren später sitzt sie, Sara-Sophie nun hier, neben mir, und stellt Fragen an Mein Universum.

„Meine Antworten, auf meine Fragen, finde ich bei mir. Ich bin ein Teil des Ganzen. Für mich sind sie wahrhaftig, nicht trügerisch, einfach ehrlich. Meine Antworten…
Für andere sind sie – nicht passend, ohne einfachen Beweiß, sogar egoistisch. Unrealistisch? Träumerisch? Für manch andere… Das stört mich nicht! Jedes Kind weiß – positive und negative Impulse ziehen sich an, setzen neue Energien frei, die wiederum, wie ein Flügelschlag eines Schmetterlings, tausende von Kilometern weiter, einen Tsunami erzeugt. Ah wie gerne wäre ich ab und an dieser Schmetterling – welcher Menschen erweckt und neue Welten entdeckt. Es muss nicht mal die ganze Menschheit sein. Nein. Nur ihn, allein.
Mein „Enuma Elish“.“

Der Anfang begann mit der Entstehung des Universums und unserer Seele…
Die Zeit ist hier eine reine Illusion, beschränkt uns im Fühlen und Denken. Trotzdem ist sie hier, da, ganz klar, ohne trübe Wolken. Sie lässt uns die Welt beschreiben, abgrenzen und sie in einfachen Sätzen wiedergeben.
Der Pyrrhussieg tritt in Kraft. Es ist nur ein scheinbarer Sieg über die Welt und all die getrennten Seelen. Nur scheinbar…
Grässliche Gestalten, Dämonen freuten sich, wie die Kobolde im Schattenlicht (Rumpelstilzchen…Rumpelstilzchen so heiße ich). Sie dachten, sie könnten uns trennen, uns mit anderen Namen nennen. Der Schein trügt! Wir werden uns alle wieder vereinen, uns verbinden, und unseren Geist und Körper wieder finden.
Jeder Gedanke wird zur lebendigen Einfachheit. Jede Sehnsucht, jeder Wunsch nur noch die Klarheit. Klagen und nach dem Wahrhaftigen fragen, nein, das sollten wir nicht mehr tun. Träumen und lieben, einfach spüren, das ist der Weg zum Ziel.

„Atomverbindungen sausen durch diese Zeit, durch diesen Raum, verursachen Emotionen, setzen Kräfte frei – die Liebe wurde geboren. Was ist das schon? Auch wieder eine Illusion? Nein. Sie ist die Stärke, um alle Seelen wieder zu vereinen. Sie ist die Verbindung, von Zeit und Raum, doch auch von der Unendlichkeit, Verbindung des Traums. Dann werden wir auch unser Universum finden. Das Gute, so auch das Böse, bei Seite stellen, ohne Zwang und Mühsal durch die Gegend rennen. Zeit und Raum verschlingen.
Suchen und Finden – dieses eine Gegenstück, indem wir wachsam und bereit für die Veränderung sind. Das Herz neben den Sinnen tragen, lauschen und immer nach dem Weg fragen. Das Herz ist das Symbol der Liebe. Wieso frage ich mich all zu oft, wieso? – Weil es schneller schlägt, wenn wir lieben? Unser Blut pocht, weil die Hormone siegen?
Dabei sollte die Seele, das Zeichen aller Zeichen sein! Das Zeichen der Liebe, das ist nicht klein!
Wie sieht eine Seele aus? Welche Form und Farbe hat sie?
Das Herz ist „nur“ ein Bestandteil des Ganzen, der körperlichen und fleischigen Welt. Nur ein Muskel, der wie die Uhr im Sekundentakt tickt. Definitiv, für mich ist es nicht das Symbol der Liebe… mehr eine reine Manipulation, ein winziger Teil, der nicht wichtig genug ist, um alleine alles zu verkörpern, alle Sinne zu tragen, die Antworten auf die Fragen zu haben.“

„Ich lebe aus der Sonne. Du aus dem Mond.“
„Ich lebe aus dem Monde. Du aus der Sonne.“
Ein zwischenmenschlicher Gedanken-Dialog aus der Ferne. Kein Telefon, keine Stimme…

Zwei Himmelskörper stellen sie beide dar. Er ist der Mond. Sie die Sonne. Ohne einander wären sie verloren. Sie könnten die Erde nicht formen. Die Luft, das Wasser und das Feuer nicht bewegen. Kein Einklang des Tages und der Nacht erreichen. Sie geben der Erde, Raum und Zeit. Kraft des Seins. Sie kann durch sie leben, neues Leben erschaffen, Berge versetzen, Meere teilen und Flüsse verbinden. Wärme und Kälte. Kälte und Wärme, wie Yin und Yang. Chemische Ablaufphasen erreichen ihr Ziel.

Sie begleitet mich, wie der Mond das Sonnenlicht. Wie die Sonne das Mondlicht.
„Als da droben`, da werden wir uns finden“… „dann für die ganze Ewigkeit binden.“
Wir alle haben Eins. Ein Gegenstück. Eins.

„Sie wurden getrennt, getrennt auf dieser kühlen Welt. Ihre Narbe als Bauchnabel erkennbar, ohne die Schnur, noch heute ist die Verbindung jedoch sichtbar. Trotzdem wussten sie, irgendwann kommt die Zeit, wenn Liebende ihren roten Teppich betreten. Das Scheinwerferlicht sie blendet, und sie ihr Lächeln nicht mehr verbergen.
Sie sind sich so gleich, doch auch verschieden. Einfach anders. Einfach Eins. Enuma Elish.
Gleich, doch so verschieden. Sie trug die Ruhe in ihren Händen. Sie war die Kraft der Sonne, der Wind des Lebens. Er trug die Unruhe. Er war die Kraft des Mondes, die Welle des Lebens. Verschieden, doch so gleich.
„Enuma Elish“ wird sie vereinen, ihren Schmerz und ihre Trauer beseitigen.
Zusammen werden sie die Unendlichkeit ergreifen. Nur ein Moment wird es sein, der Beide wieder vereint und die Scheinwelt verneint. Sie werden ein Wesen wieder sein, welches nicht nur die Schönheit aller Dinge in sich trägt. Die Ewigkeit verspürt, alle störenden Atome zerstört. Dieser Moment wahrt den perfekten Schein. Die Liebe wird geboren. Hier. Jetzt. Und in aller Endlosigkeit.
Sie werden sich hoch da droben finden.“

Legenden werden geboren, um auf ewig zu leben, um den Sternen zu folgen und niemals zu sterben. Sie werden anderen Mut und Wissen schenken, neue Wege lenken. Eines Tages wird die Welt eine Legende sein, alle Wörter und Phrasen, ein funkelnder Stein. Alle werden sich verbinden und all die trüben Erinnerungen werden auf nimmer mehr verschwinden.
Eine Legende wurde zur Wahrhaftigkeit. Zur endlosen Schönheit!

by Snezana Radulovic 2006

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