Wir reden heute wieder gern?
…auch schauen wir mit
blauen Augen zu weit weg
in die glässerne Fern.
Schweifen ab,
bilden neue Wege…
zerdrücken mit der Zunge
quasi alle Berge!
Die Weltkarte zeigt uns,
unser Gesicht,
dabei gebrauchen wir sie nicht.
Wir sind eher auf ihre
Abenteuerlichen, spannenden
Und grusseligen Geschichten erpicht.
An allen Ereignissen laufen wir vorbei,
so formen wir die Weltkarte,
zerreißen sie in zwei.
Erzählen sie, schreiben sie auf,
formen und gießen sie mit
schwarzen Blei.
Der teuflische Beitrag
Schreibt tatsächlich Allerlei.
„Wir waren in der Sahara.
Ja tatsächlich,
dort da gab es schöne, springende Fische!“
Die Zunge formt das Klischee…
Formt die weite Welt
Auch über See.
„Auch das Segeln, das war fein,
Fliegen wie der Baron
konnten wir schon,
doch das Schiff war viel zu klein!“
Heute hier, morgen dort…
Erzählen wir die Dinge,
die uns nur Scheinen.
Trotzdem gießen wir weiterhin
die Welt in Blei…
ohne bewußt zu denken,
ohne bewußt zu fühlen,
stehen auf der Welt nicht
mit beiden Beinen,
haben meistens nur zerissene Flügel.
„Die Weltkarte auf der Zunge…“
Sagte mir mal ein Junge…
„Erzählt viel mehr, als sie uns zeigt!
Sie erzählt Geschichten, verrückte…
weltweit.“
by Snezana Radulovic
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