Tuesday, June 2, 2009

Ash Ash Ash - 2006

Ash. Ash. Ash…

Auf ewig schweigt das Murmeltier…
Das Haar so mild, schwarz wie Kohle. Ash. Ash. Ash.
Lippen so sanft, duftend wie eine Blüte. Ash. Ash. Ash.
Zart und unbeschwerlich, einfühlsam und recht herrlich. Ash. Ash. Ash

Blüht, meine Blätter, blüht im stillen Wind.
Vorbei ist die Zeit der Papierflugzeuge.
Vorbei die Zeit des klaren Himmels.
Ash. Ash. Ash.
Ihre Liebe wird entfacht.

Hoch droben am grünen Hügel, neben der Trauerweide.
Da werden sie sich jeden Tag finden.
Sich umarmen, küssen, aneinander binden.

Er Kommunist. Sie kläglich, ohne Blick auf diese Welt.
Er fragend. Sie ohne Antwort. Ein kleiner Hund bellt.
Er mit Hut und störrischem Gesicht.
Sie, in ihrer linken Hand ein schweigendes Gedicht.
Zwischen zwei Welten eine Brücke.
Hoch da droben,
zersplittert, zerbrochen, zertrümmert
eine Welt, dazwischen ihr heiliger Bogen.
Er schreiend im Mittelpunkt jener Verzweiflung.
Sie ohne Ton abseits von allem.

Ein Kuss… ganz plötzlich, gar schlicht, gewöhnlich.
Neben allen, furchtbar dicht.

Hinter grauen Mauern strahlt das Licht des Nachbarn.
Sein Haar schimmernd, mit diesem männlichen Scharm.
Ihr wird es ganz warm.
So betrübt ist sie noch nie gewesen.
Denn er konnte sich nicht öffnen,
ohne ein schlichtes Wort zu lesen.

Dieser traurige Brief, ihrer Liebe.
Ein Ächzen, ein Flehen, ein Wimmern.
Ash. Ash. Ash.
Ihr Brief liest sich von selbst.
Ash. Ash. Ash.
Nur ein Kuss und mittendrin der Film im Herbst.
Auf ewig schweigt das Murmeltier.

Snezana Radulovic, 2006

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